Eine Leserin
schrieb:
Ich habe vor knapp einem Jahr mit dem
Rauchen aufgehört. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es allerdings
noch ziemlich viele Raucher. Ich versuche ihnen immer wieder zu erklären wie
gut es tut nicht mehr zu Rauchen. Ich habe nun einen besseren Geschmacksinn,
spare viel Geld, lebe gesünder und stinke nicht mehr nach Rauch. Wie kann ich
meine Freunde nur überzeugen auch aufzuhören? Es wäre doch gut für sie.
Antwort:
Liebe
Leserin, auch wenn Sie es gut meinen, jeder geht seinen eigenen Weg zu seiner
eigenen Zeit. Sie wussten vermutlich auch schon bevor sie mit dem Rauchen
aufgehört haben, dass das Rauchen ungesund ist und viel Geld kostet. Trotzdem
haben Sie in all den Jahren geraucht. Diese Erfahrung könnte ihnen helfen Verständnis
für ihre rauchenden Freunde zu haben. Außerdem vermute ich, dass es etwas in
ihrem Leben gibt, das ebenfalls verbesserungsfähig wäre. Vielleicht könnten Sie
weniger Süßigkeiten essen, sich mehr bewegen oder mehr entspannen. Warum ändern
Sie das nicht? Vermutlich aus ähnlichen Gründen warum ihre Freunde nicht
aufhören zu rauchen. Es gibt oft psychische Ursachen. Aber was auch immer die
Ursachen sind, es gehört von den meisten von uns zum Leben auch Dinge zu tun,
die unvernünftig sind. Wenn wir nicht bereit sind für eine Veränderung, dann
hilft auch keine Kritik. Der Wunsch nach Veränderung muss in uns selbst
entstehen. Typischerweise sind es unangenehme Erlebnisse, die uns veranlassen
einen tiefen Wunsch nach einem Wechsel zu entwickeln. Beispielsweise der
Geldmangel durch den das Bedürfnis nach mehr Geld zur Erfüllung eines Wunsches
entsteht. Oder eine durch das Rauchen bedingte Krankheit, die den Wunsch nach
Gesundheit impliziert. Oder die Sucht, die uns zwingt in der Kälte oder im
Regen zu stehen wodurch der Wunsch nach Freiheit entsteht. Dies können sie
nicht bei anderen forcieren, nur bei sich selbst.
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