Sonntag, 7. August 2011

KOLUMNE: Sie fragen ... Heike Behr antwortet


Sie fragen:
Mein 17-jähriger Sohn geht absolut respektlos mit mir um. Er mault mich
an, beschimpft mich oder entzieht sich. Jeder Versuch, mit ihm darüber
zu reden, endet in weiterem Streit. Wie kann ich ihm beibringen,
respektvoller mit mir umzugehen?

Heike Behr antwortet:
Lieber Leser, für mich stellt sich die Frage, ob du mit der Respektlosigkeit deines Sohnes im Frieden bist oder sie ablehnst. Ob man einem Pubertierenden, der im Kampf mit sich selbst und dem Rest der Welt ist, Respekt beibringen kann, weiß ich nicht. Aber ich weiß, dass es möglich ist, dass es dir mit seinem Verhalten gut geht. Was nicht bedeutet, sein Verhalten gut zu heißen oder zu schweigen, sondern zu sagen, was man zu sagen hat - auch um für sich selbst Einzustehen und dennoch einen Weg zu finden, das eigene Wohlbefinden unabhängig vom Verhalten des Sohnes zu machen.

Hilfen um trotzdem im Frieden zu sein und das eigene Wohlbefinden unabhängig vom Verhalten des Sohnes zu machen:
1. Mitgefühl mit deinem Sohn - natürlich auch mit dir selbst
2. Annehmen was ist. Das bedeutet nicht notwendigerweise es gut zu finden, sondern es zu akzeptieren. Annehmen ist nicht zu verwechseln mit Resignation. Es bedeutet im Frieden zu sein, mit dem was ist.
3. Selbstverantwortung dafür, wie es dir geht und wie du dich mit dem Verhalten deines Sohnes fühlst. Dein Sohn ist zwar für sein Verhalten, aber nicht für deine Gefühle verantwortlich.
Falls du eines der drei Punkte für dich nicht möglich ist, gilt es die Ursachen zu erkennen. Beim Erkennen von Hintergründen und Zusammenhängen braucht man manchmal Unterstützung, z.B. einen Partner, einen Freund oder einen Coach.    

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