Sonntag, 22. April 2012

Wie wir unser Leben gestalten

Wir gestalten unser Leben auf unterschiedliche Weise - bewusst oder unbewusst. Auf der bewussten Ebene ist das Gestalten relativ einfach. Auch wenn es Hürden gibt, so können wir sie erkennen und alles dafür tun um sie zu überwinden. Auf der unbewussten Ebene wissen wir gar nicht, dass wir etwas zu der Situation beigetragen haben. Es hat dann oft den Anschein als wären wir machtlos und den Umständen hilflos ausgeliefert. Wir könnten beschwören, dass wir die Situation, wie sie ist, nicht wollen. Wenn wir uns diesen unbewussten Aspekt bewusst machen, verändert sich unmittelbar die Gesamtsituation. Typische Beispiele für unbewusste Aspekte sind:

Ich möchte eine Partnerschaft, aber egal was ich mache, ich finde keinen Partner. In disem Fall gibt es wie immer zahlreiche mögliche Gründe - z.B. ich habe Angst erneut verletzt zu werden und scheue daher unbewusst eine neue Beziehung.
Ich möchte erfolgreicher sein als bisher, aber es gelingt mir nicht. Auch in disem Fall gibt es natürlich viele mögliche Hintergründe - z.B. ich befürchte unbewusst, dass mein Erfolg automatisch zu wenig Freizeit oder sehr hohen Druck bedeute.

Wenn es in Ihrem Leben Bereiche gibt, die sich nicht verändern obwohl sie es versuchen, hilft externe Unterstützung - wie Coaching (auch telefonisch) oder systemische Aufstellungen. Außerdem biete ich ab 30. Juni / 1. Juli ein Ausbildungsseminar in dem sie unter anderem erfahren, wie sie selbst ihre Themen erkennen und lösen können. Mehr unter http://heikebehr.de/infos-seminare.htm oder gern auch telefonisch (030 85743438).

KOLUMNE . SIe fragen.. Heike Behr antwortet


Eine Leserin schrieb:
Durch das aggressive Verhalten meines Vaters habe ich viel Schmerz erfahren, den ich nicht noch einmal erleben möchte. Mein Partner hat hin und wieder auch aggressive Züge, die ich nicht ertrage. Ich möchte mich aber deshalb nicht trennen. Was kann ich tun?

Antwort:
Liebe Leserin, wir versuchen oft unsere schmerzhaften Erfahrungen unserer Kindheit zu vermeiden. In Ihrem Fall führt es dazu, dass jeder Mann, der nicht das totale Gegenteil ihres Vaters ist, eine Bedrohung darstellt, den alten Schmerz zu fühlen. Da reichen manchmal harmlose Handlungen als Auslöser, die den alten Schmerz reaktivieren. Meine Empfehlung sind die 4 Stufen der Wandlung: „Erkennen“, „Mitgefühl mit sich selbst“, „Annehmen, was ist“ und „Selbstverantwortung“. In Ihrem Fall bedeutet das, dass „Sie die Zusammenhänge mit Ihrer Vergangenheit erkennen“, „Sie verständnisvoll mit sich selbst sind“, „Sie akzeptieren, dass ihr Partner ist, wie er ist und dass Sie sind, wie Sie sind“ und „Erkennen, dass ihre Gefühle nur bedingt von Ihrem Partner abhängen“.

Samstag, 7. April 2012

Wie unsere Vergangenheit unsere Gegenwart bestimmt


Wenn Sie in der Vergangenheit eine (schlechte) Erfahrung gemacht haben, so entsteht daraus oft eine Art Kopplung und Verallgemeinerung.
 
Nehmen wir an, jemand hatte einen Vater, der einerseits erfolgreich war und andererseits nie Zeit für das Kind hatte. So entsteht daraus oft unbewusst eine Kopplung, dass der Vater keine Zeit hatte, weil er erfolgreich war ohne zu wissen, ob es nicht einen anderen Grund dafür gab. Ebenso schnell entsteht eine Verallgemeinerung, dass erfolgreichen Menschen grundsätzlich keine Zeit für ihre Kinder haben. D.h. für die Person mit dieser Kopplung und Verallgemeinerung schließen sich Erfolg und fürsorgliche Elternschaft einander aus. Möchte diese Person also eine gute Mutter bzw. Vater sein, so kann sie unbewusst dafür sorgen nicht zu erfolgreich zu sein. Diese Menschen sagen dann Sätze wie „ich will ja erfolgreich sein, aber es klappt einfach nicht. Ich weiß nicht, was ich noch versuchen soll.“
 
Wenn der unbewusste Wunsch (ich will eine gute Mutter / ein guter Vater sein) stärker ist als der bewusste (ich will erfolgreich sein), so wird dieser häufig nicht in Erfüllung gehen. 
Veränderung gibt es, wenn wir uns dieser Zusammenhänge bewusst werden. Das erreicht man unter anderem in Meditation oder durch Unterstützung in Einzelsitzungen oder systemischen Aufstellungen.

Freitag, 6. April 2012

KOLUMNE - SIe fragen ... Heike Behr antwortet


Eine Leserin schrieb:
Ich schlafe schlecht. Ich liege müde im Bett und mir schwirren tausend Gedanken durch den Sinn, die mich vom Einschlafen abhalten. Es sind vor allem Gedanken darüber was ich noch zu tun habe und was alles passieren kann bzw. wie ich Negatives verhindern könnte. Diese Situation zermürbt mich so langsam. Was kann ich tun?

Antwort:
Liebe Leserin, grundsätzlich gilt es erst einmal auszuschließen, dass die Schlaflosigkeit körperliche Ursachen hat. Abgesehen davon, gibt es verschiedene Ebenen, die Sie gleichzeitig angehen können. Hier zwei von vielen Möglichkeiten: Das eine sind ganz pragmatische Ansätze wie „alles aufschreiben, was zu tun ist, sobald es in den Sinn kommt“. Auf diese Weise können Sie es loslassen, weil Sie es nicht mehr vergessen können. Das andere ist Ihre innere Haltung. Es ist wichtig immer mehr aus der Ablehnung der Schlaflosigkeit zu kommen – Ablehnung verstärkt den Zustand und Annahme reduziert ihn. Stellen Sie sich beispielsweise Ihre Gedanken als schnatternde Kinder vor, die sie gewähren lassen oder laut und deutlich Stopp sagen.