Sonntag, 9. Dezember 2012

KOLUMNE - Sie fragen ... Heike Behr antwortet



Eine Leserin schrieb:
Weihnachten steht vor der Tür und obwohl ich Weihnachten liebe, graust es mir davor. Wie jedes Jahr Weihnachten treffe  ich am ersten Weihnachtstag die Verwandtschaft meines Mannes. Ich finde die gesamte Familie etwas anstrengend, aber es wäre alles halb so schlimm, wenn da nicht der Bruder meines Mannes wäre. Er ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, dem der Erfolg zu Kopf gestiegen ist. Ihn beschäftigt vor allem wie er noch reicher werden kann und die PS Zahl seines Autos. Das ist für mich kaum zu ertragen. Da ich meinem Mann zu Liebe auch dieses Jahr zu seiner Verwandtschaft mitkomme, stellt sich mir die Frage was ich tun kann, um den Tag bestmöglich zu überstehen.


Antwort:
Liebe Leserin, natürlich gibt es Menschen, deren Gesellschaft wir als unangenehm empfinden. Aber das führt nicht zwingend zu unerträglichen Empfindungen. Es liegt bei uns wie wir uns fühlen. Es sind unsere Sichtweisen, Erwartungen u.s.w., die unsere Wahrnehmung beeinflussen. Probieren sie es einfach einmal aus. Finden sie einen Weg, ihren Schwager verständnisvoll zu betrachten. Dabei kann es helfen sich bewusst zu machen, dass es auch Menschen gibt, die sie so wahrnehmen könnten, wie sie ihren Schwager. Beispielsweise Menschen, die wenig zu essen haben. Die würden ihre Probleme vermutlich ebenso verständnislos sehen wie sie die Probleme ihres Schwagers. Es zeigt wie relativ die Dinge sind. Es ist immer eine Frage der Perspektive. Falls das nicht ausreicht um verständnisvoll zu sein, denken sie sich eine Geschichte aus, die sein Verhalten für sie nachvollziehbar erklärt. Außerdem ist es wichtig sich bewusst zu machen, dass es Wege gibt für sich selbst zu sorgen. Wenn sie dann trotz aller Akzeptanz die Anwesenheit ihres Schwagers als unerträglich empfinden, suchen sie nach einem Weg, damit sie sich besser fühlen.  Ggf. einen anderen Platz oder einen anderen Raum. Ich wünsche ihnen viel Freude beim Ausprobieren und ein frohes Fest.

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