Dienstag, 9. Juli 2013

KOLUMNE - Sie fragen ... Heike Behr antwortet

Eine Leserin schrieb:
Vor einigen Monaten hat mich mein Freund verlassen und ich höre nicht auf an ihn zu denken. Es schwirren mir so viele Fragen durch meinen Kopf und sie drehen sich immer wieder im Kreis. Ich finde keine Antworten auf Fragen wie „Warum ist er gegangen?“, „Warum habe ich es nicht kommen sehen“, „soll ich versuchen ihn zurückzugewinnen oder lieber nicht?“, usw. Ich werde noch verrückt und schlafe schlecht und empfinde keine Freude bei dem, was mir normalerweise Spaß macht. Gibt es etwas, was mir helfen kann? 

Antwort:

Liebe Leserin, das was ihnen auf die Schnelle etwas Ruhe bringen kann, ist sich klar zu machen, dass dieser „Zustand“ NICHT für immer ist. Ob er noch Tage oder sogar Monate dauert, irgendwann ist er vorbei. Das, was diese Gefühle so unerträglich scheinen lassen ist unter anderem das Gefühl der Ohnmacht und der Hilflosigkeit. Daher ist es nützlich, wenn sie etwas finden, was ihnen das Gefühl gibt etwas tun zu können und nicht mehr hilflos zu sein. Eine Möglichkeit ist sich klar zu machen, dass es auf ihre Fragen keine Antworten geben kann. Sie werden nie hundertprozentig wissen, warum ihr Freund gegangen ist. Nicht einmal wenn er es ihnen im Detail sagt. Denn dafür gibt es viel zu viele Motive die uns lenken ohne dass sie uns bewusst sind. Wenn sie es auch nicht beeinflussen können welche Fragen in ihrem Kopf schwirren, so können sie es beeinflussen ob sie nach Antworten suchen oder diese Frage ignorieren. Wir können immer nur das tun, was jetzt dran ist. Und nach einer Trennung geht es zuerst einmal darum den Schmerz anzunehmen und alle anderen Gefühle wie möglicherweise „sich nicht gut genug fühlen“,  Wut, … Wir können Gefühle wahrnehmen ohne etwas zu tun. 

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