Samstag, 28. Februar 2009

Frage an Frau Olga

Eine Leserin schrieb:

Und Frau Olga, jetzt habe ich doch mal eine aktuelle Frage:

In meinem Erleben gibt es verschiedene Formen der Angst. Es gibt die Angst mich körperlich zu verletzen, mich auseinanderzusetzen, vor Unbekanntem, vor Schmerzen, vor bestimmten Menschen und bestimmt noch so einige andere. Woran erkenne ich, dass die eine Angst mich beschützt, die andere mir Geduld beibringen will und die nächste mich behindern will, mir meiner selbst immer bewußter zu werden?



Liebe Leserin,

natürlich gibt es unterschiedliche Glaubenssysteme / Weltbilder – damit meine ich die Art wie wir Dinge betrachten. In meinem Bild und nach meinen Erfahrungen gibt es zu allem mindestens zwei Seiten. So gibt es aus meiner Sicht auch zwei Seiten der Angst – in Bezug auf jede Variante der Angst. Wenn Sie also das Gefühl haben, dass eine Art der Angst sie behindern will, wäre es eine Möglichkeit zu gucken, ob es irgendetwas gibt, was an dieser Angst auch positiv ist. Typische Beispiele für versteckte positive Seiten sind: „Ich brauche meinen nächsten Schritt nicht zu tun, weil die Angst mich abhält“ oder „Ich bekomme / hole mir Unterstützung von Außen weil ich Angst habe, die ich mir sonst vielleicht nicht geholt hätte“. Diese Reihe kann man endlos fortführen. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass es Spaß macht sich zu öffnen zu entdecken, was diese andere Seite / Nutzen sein kann bzw. ist.
Der zweite Schritt kann sein diese Angst liebevoll anzunehmen und der Dritte sich zu entscheiden neue Wege zu finden um die „positive Seite“ abzudecken. Wenn ich also beispielsweise entdecke, dass die Angst mir einen Grund bietet den anstehenden Schritt nicht zu tun, kann ich stattdessen mich bewusst entscheiden, dass ich im Moment nicht so weit bin und daher erst einmal alles belasse, wie es ist. Dadurch habe ich zwar im Außen die gleiche Situation – mit dem Unterschied, ich bin angstfrei und fühle mich kraftvoll, da ich selbst bestimme. Hingegen fühle ich mich in der alten Variante schnell als machtlos, da ich anscheinend durch die Angst fremdbestimmt bin. Außerdem bleibe ich bei diesem Weg offen für eine Veränderung zu einem anderen Zeitpunkt, der der manchmal sogar schon nach ein paar Stunden da ist.

Herzliche Grüße
Frau Olga

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