Freitag, 5. Februar 2010

Wahrheit befreit,... , aber nur in Verbindung mit Selbstliebe / Liebe

Wahrheit befreit, aber Wahrheit ohne Mitgefühl und Liebe verletzt.

In meiner Arbeit als Coach und Heilpraktikerin Psychotherapie zeigt sich immer wieder, das Wahrheit der erste Schritt der Lösung und Heilung ist. Es ist im Grunde mehr als nur der erste Schritt, es ist bereits die halbe Miete. Allein dadurch, dass wir hinter das Problem gucken und erkennen, worum es eigentlich geht. Ob es Glaubenssätze sind, die uns beeinflussen oder wir blind sind, da wir Aspekte von uns abgelehnt und verdrängt haben, wenn wir die Wahrheit erkennen, entsteht in der Sekunde ein befreiendes Gefühl. Das geht umso besser, wenn wir verständnisvoll und liebevoll mit uns sein können. Sonst verurteilen wir uns und die Wunde kann noch größer werden als sie schon war.
Hier ein Beispiel in Kurzform: Ein Kind macht die Erfahrung, dass ein Elternteil auf Wut mit Ablehnung reagiert. Dann wird dieses Kind vermutlich im Laufe der Zeit die Wut unterdrücken. Manchmal geht es so weit, dass dieses Kind als Erwachsener glaubt keine Wutgefühle in sich zu tragen. Der erwachsene Mensch wird erfahrungsgemäß in seinem Leben mit Menschen konfrontiert, die ihre Wut zum Ausdruck bringen. Der Erwachsene versucht sein Leben so zu kontrollieren, dass er diesen Situationen aus dem Weg geht. Dies gelingt in der Regel nur bedingt. Manchen gelingt es ein Stück weit durch Rückzug und Isolation. Dies alles geschieht natürlich nicht bewusst, sondern unbewusst. So kann sich die Wahrheit für diesen Menschen in Konflikten dadurch zeigen, dass ihm die generelle Ablehnung des eigenen Gefühls der Wut bewusst wird. Er kann im Idealfall erkennen, dass Wut nicht schlecht ist, sondern einfach nur ein Gefühl. Wut kann sogar ein kraftvolles Gefühl sein, was den Menschen zur Veränderung mobilisiert. Manchmal entsteht auch Wut, wenn wir etwas tun, was wir eigentlich nicht wollen - dann kann die Wut ein Zeichen dafür sein, dass wir besser auf uns achten können. Dann, wenn wir die Vorteile eines Gefühls erkennen, geht ein Stück Ablehnung verloren. Wichtig ist, dass wir im Erkennen dieser Wahrheit mitfühlend mit uns sind. Sonst verurteilen wir uns anschließend dafür, dass wir dieses Gefühl verdrängt haben statt mitfühlend und verständnisvoll mit uns zu sein, dass diese Strategie der Verdrängung ein kindgerechtes Verhalten war, weil es mit der Situation des Gefühls der Ablehnung nicht klar gekommen wäre.

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