Sonntag, 4. Oktober 2009

Die Suche nach dem Glück ohne es zu finden

Viele von uns sind auf der Suche nach dem Glück. Warum gibt es so wenige Menschen, die sagen "ich habe mein Glück gefunden" oder einfach "ich bin glücklich". Ich meine natürlich nicht das Glück, was wir für einen Moment empfinden, weil wir beispielsweise eine Prüfung bestanden haben, uns verliebt haben oder etwas geschenkt bekommen. Ich meine das Glück ohne äußeren Auslöser. Eben den Alltag.
Vielleicht erfüllt uns ja die Suche nach dem Glück und wir wollen es gar nicht finden. Vielleicht gibt es auch andere Gründe warum relativ wenige Menschen ihr Glück finden. Auf der Suche nach meinem Glück habe ich vor allem erkannt wie ich es achaffe das Glück zu verhindern. Außerdem konnte ich ähnliche Verhaltensweisen auch bei meinen Mitmenschen feststellen.

Hier also ein paar Regeln um das Glück zu vermeiden:
  • Ich wünsche mir etwas, was ich nicht haben kann. Das wird noch gesteigert durch den Wunsch, dass das, was ichnicht haben kann von anderen Menschen abhängig ist, sodass ich definitiv machtlos bin. Beispielsweise wünsche ich mir einen Partner, der mich nicht liebt oder ich wünsche mir meinen Partner anders als er ist. Oder ich wünsche mir an einem verregneten Tag Sonne.
  • Ich wünsche mir etwas, was ich jetzt nicht haben kann und gehe davon aus, dass ich nicht glücklich sein kann, solange dieser Wunsch nicht erfüllt ist. Beispielsweise wünsche ich mir jetzt mehr Geld zu haben, weniger zu wiegen oder wo anders zu leben. Diese Wünsche kann ich mir erfüllen, aber nicht jetzt. Jetzt habe ich das Geld, das ich habe, das Gewicht, was ich habe und ich lebe eben dort, wo ich gerade lebe. Das kann ich dadurch steigern, dass die Wunscherfüllung in weiter ferne liegt und ich bis zur Erreichung dieses Ziels bestimmt nicht glücklich sein kann. Beispielsweise wünsche ich mir nicht nur das Geld für einen Urlaub, sondern für ein neues Auto oder sogar das Geld um für immer sorgenlos zu leben.
  • Ich blicke auf das, was ich nicht habe und nicht versehentlich auf das, was ich habe. Beispielsweise kann ich nach Erreichung meines Wunsches mir einen Urlaub zu ermöglichen mir gleich bewusst machen, dass es noch unerfüllte Wünsche gibt. Dies ist nach meiner Erfahrung die sicherste Methode das Glück nicht zu finden.
Eine aus meiner Sicht gute Übung ist es, die Augen zu schließen und sich einmal vorzustellen wie es wäre er wäre glücklich und zufrieden genau jetzt. Mit all dem, was nicht da ist oder einfach noch besser werden kann.
Dabei geht es keineswegs darum sich seine Wünsche nicht zu erfüllen, sondern das eigene Glücksgefühl jetzt nicht abhängig von der Situation zu machen.

Ich begleite nicht nur meine Klienten durch dies Art von Veränderungsprozessen, sondern in erster Linie natürlich mich selbst. Daher weiß ich, wie schwer der Schritt eines Perspektivenwechsels sich anfühlen kann. Ich weiß aber auch wie schön das Leben sein kann, wenn man das Glück im jetzt sucht und daher auch findet.

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