Donnerstag, 9. April 2009

Wofür Bewusstsein - ein Beispiel

Als Kind haben wir weniger Möglichkeiten als als Erwachsene. Wenn sich meine Eltern als Kind streiteten, wäre ich am liebsten weggegangen. Das ist in einem gewissen Alter und zu gewissen Uhrzeiten keine gute Wahl. So musst ich andere Wege finden mit den lauten Streiterein klar zu kommen. Da ich die Erfahrung machte, dass ich alles nur noch schlimmer mache, wenn ich etwas sage, gewöhnte ich mir - vermutlich unbewusst - an, zu erstarren. Ich bewegte mich nicht und manchmal frage ich mich, ob ich überhaupt geatmet habe. Dieses Muster begleitete mich durch meine Kindheit und es war so selbstverständlich, dass ich es als Erwachsene gar nicht bemerkte. Erst mit über dreißig Jahren erlebte ich das erste Mal bewusst. Eine Freundin stritt sich mit ihrem Mann in einer Art, die ich sonst nur von meinen Eltern kannte. Da erstarrte ich genauso wie damals als Kind. Ich sagte nichts (was eigentlich zu der Zeit nicht meine Art war) und ich bewegte mich nicht und ich war mir wieder nicht sicher, ob ich überhaupt atmen würde. Als mir das bewusst wurde ich achtsam und bemerkte, dass ich diese Verhaltensweise auch an anderen Stellen hatte - immer wenn ich die Disharmonie unerträglich fand. Als Kind hatte ich keine Wahl - als Erwachsenen konnte ich einfach gehen. Dies tat ich auch und konnte es erst tun nachdem ich mein Verhalten bewusst wurde.

Dies ist nur ein Beispiel und es gibt zahlreiche mehr - sie werden folgen ;-)

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